Kettenabdeckung verlängern

[Thägger]

Hat sich schonmal Jemand überlegt, wie man die Kettenabdeckung verbessern könnte?
Denn das Kettenrad steht im schlechtesten Fall (je nach Excenterposition) mehrere Zentimeter über.
Somit kann auch der Dreck, Schnee oder was sonst im Stand vom Reifen fällt ungeschützt auf die Kette gelangen. Aber noch viel entscheidender ist, dass sich das Öl von der Kette auf vom Kennzeichen bis zum Rahmenheck verteilt. Auch Gepäckstücke werden da schnell eingesaut. Hatte leider mal mit so einem verschmutzten Gepäcksack den Zeltboden versaut.
Deswegen ist meine Überlegung eben, den Kettenschutz nach hinten und unten zu verlängern. Was aber so erfolgen muss, damit beim Radausbau keine Probleme entstehen.
Deswegen meine Frage ob sich diesbezüglich schonmal Jemand Gedanken gemacht hat?

[Suntzun]

Sowas füllt ganze Seiten im DL Forum z.B.
Ohne das original Teil zu duchlöchern geht das wohl nicht. Läuft im Endeffekt immer auf eine geschraubte/ genietete Verlängerung aus Plastik oder Hartgummi hinaus. Kompletter Kettenkasten wurde angedacht, aber wieder verworfen

[haschek]

Kompletter Kettenkasten wurde angedacht, aber wieder verworfen

Eher so Zündapp Bergsteiger oder wie bei der MZ?

[Nippon-Biker]

Die genannten Kettenkästen sind als Schutz super, die aus sozialistischem Planungsbüro "ausm Östen" find ich sogar nen Tacken besser.
Siehe auch alte Simson Modelle wie Schwalbe etc. Nonplusultra ist natürlich Ölbadkasten wie bei der NSU Quickli.

Back to KLR...
Für die bisher von mir gefertigen Kettenschutze habe ich je nach Form entweder mit 1-1,5mm Alu gearbeitet, oder wegen der aufwändigeren Form mit ebenso dünnem Stahlblech, mehrteilig und geheftet/verschweißt.


PS:

Aber noch viel entscheidender ist, dass sich das Öl von der Kette auf vom Kennzeichen bis zum Rahmenheck verteilt. Auch Gepäckstücke werden da schnell eingesaut. Hatte leider mal mit so einem verschmutzten Gepäcksack den Zeltboden versaut.

Bisschen zu dünnes Öl oder zuviel? Ich nehm immer S2 Kettenspray (D. Louis), wenig aber oft, wie beim Lackieren, da fliegt so gut wie nix weg.
Nichtmal am Joghurtbecher bei über 200km/h - was man bei den weißen Felgen immer deutlich sehen würde.

Deswegen ist meine Überlegung eben, den Kettenschutz nach hinten und unten zu verlängern. Was aber so erfolgen muss, damit beim Radausbau keine Probleme entstehen.
Deswegen meine Frage ob sich diesbezüglich schonmal Jemand Gedanken gemacht hat?

Eigentlich nicht, aber grad mal eben so ein bisschen...

Würde das Ding wie ein kastiges C formen und der originalen Kettenabdeckung folgen, an die vorhanden Befestigungen angebracht und hinteres Ende wie ein halbes Achteck geformt, zu den Speichen hin offen, Überdeckunsbreite ca. 3,5-4cm. Nicht so einfach das Bild im Kopf schriftlich rüberzubringen...
Unter- und Rückseitig offen zwecks Renigung, Schmierung, etc. Als Grundidee mit verfeinerungsfähigen Details sicherlich ok.

Wennst magst werf ich in den kommenden Tagen mal ein paar Striche als Skizze auf n Blatt und knips das.

viele Grüße

[Thägger]

Also die Vollfett-Kettenkästen von der Firma Hepco&Becker kenne ich auch noch. Waren damals sehr teuer. Wenn ich es noch richtig weis so um die 800,- DM für die KLR 600. Schlimmer noch man hatte nur Garantie drauf, wenn sie vom Hersteller fachmännisch angebaut worden sind.
Ein Bekannter hatte dies an seiner 600er-Ténéré aber bei jedem Hinterradaus-/einbau war es eine große aufwendige Aktion. Irgendwann hat er ihn deswegen ganz abmontiert.
Also soweit will ich bei meinem Winterprojekt garnicht gehen. Auch einen kompletten Kettenschutz-Neubau hatte ich schon überlegt, aber aus verschiedenen Gründen wieder verworfen. Einfach verlängern geht auch nicht so einfach, da dann schnell der Reifen kommt. Einen Halbrund ums Kettenritzel ist nun mein Favorit. Möglichst alles aus Kunststoff, das wenn es mal der Kette zu nahe kommt, die Kette nicht beschädigt. Und möglichst leicht wegklappbar für einen einfachen Radaus-/einbau. Soweit mein Anforderungskatalog.

[Nippon-Biker]

Naja, logo, wenns zu unpraktisch wird, kann man es gleich lassen, weil mans irgendwann sowieso sat hat.
Da würde es sich eher anbieten den Antrieb umzustricken oder ein Mopped mit Riemen oder Kardan zu fahren
Wobei gerade die Kette bei Enduros und Heizeböcken so ihre Vorteile hat, nur erfordert sie eben Ihre Wartung.
Übrigens komme ich selten in Versuchung, die Räder meiner Karren häufiger als notwendig abzubauen, d.h.: Alle 2-4 Jahre mal...

[Thägger]

So nun habe ich mal einen Prototyp gebaut. Alles ordentlich sauber gemacht und die Kette ordentlich mit Öl geschmiert. Dann eine erste Probefahrt gemacht und muss sagen, bin begeistert. Kennzeichen, Kofferträger, Heckrahmen und sogar die Felge blieben sauber. Klasse!
Nun noch etwas weiter tüffteln und dann das ganze in der Endversion und wahrscheinlich dann aus Alu bauen.

Bild2.jpg

[Nippon-Biker]

Ahoi
woraus hast das jetzt gemacht? Ich tippe auf Stahlblech. Und das genügt von der Funktion her? Bemerkenswert mit wie wenig Material.
Die M6er Schraube hätte ich vermieden, bissl wuchtig; wenn Du es etwas dezenter gestalten magst folgender Tip:
Forme den vorderen Teil wie ein C, Öffnung nach unten, so hast Du R+L eine Lasche, mit der Du das Teil in den Kettenschutz einnieten kannst.
Alternativ M3er Schrauben. Bei Popnieten 0,5mm größer bohren und Scheibe auf die Gegenseite, sonst sprengt es den Kunststoff.
Das sieht dann vermutlich recht gefällig aus, bissl schwarzen Lack und gut 1,5er Alu dürfte selbst hier bereits genügen.

[Thägger]

Nein das Material ist 3 mm Nylon-Kunststoff. Die M 6 Schraube hat den Grund, damit man das Spiel (Schwergängigkeit) des Auslegers einstellen kann. Denn unter dem Kettenschutz geht das Material weiter und stützt sich an der oberen Fläche ab. Dadurch ist gewährleistet, das es nicht nach unten kippen kann und mit der Kette in Kontakt kommt. Für den Radausbau lässt sich das Ganze dann nach oben kippen, damit hierbei das Kettenrad nach hinten raus kann. Ohne die Schraube entfernen zu müssen. In der Endfassung kommt dann eine Philips-Kopf-Inbus Schraube rein, die auf der Radinnenseite noch einen gesicherten Schnell-Verstellhebel bekommt.
Nieten scheidet auch deshalb aus, da ich es im Notfall (was auch immer das sein mag) mit dem Bordwerkzeug demontieren können will.
Zunächst ging es nur mal um die Funktionsweise. Details und auch eine entsprechende Optik kommen noch. Alu wohl deswegen, da dieser Kunststoff ab etwa 50 Grad seine Festigkeit verliert. Naja, schwarz in der prallen Sonne im Süden, da wird es dann langsam knapp...

[Nippon-Biker]

Sehr gut erläutert, habe das direkt bildlich im Kopf vor dem geistigen Auge. Klingt alles schlüssig und durchdacht.
Viel zu verbessern geht da vermutlich nicht. Vielleicht kannst das Nylon mit Blech oder Draht unterseitig gegen Verformung stabilisieren.?
Vorteil ist halt, das es nicht oxidiert und im Verhältnis zu Metall relativ pflegeleicht ist.