Einlaßnocke im Eimer?

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Bäm
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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von Bäm »

In deinem Zitat ist aber auch die Rede davon, dass das Spiel zu überprüfen ist... Wenn im Werk mal eine Welle leichtes Untermaß hatte, wurde diese ziemlich sicher nicht verschrottet, sondern in einen Kopf mit etwas engerer Lagergasse eingebaut.

In den 80er Jahren wurde bestimmt nicht jede einzelne Welle aufs Tausendstel genau auf Maß geschliffen - das wäre damals auch schon zu teuer für die Großserie gewesen...

Gewisse Fertigungstoleranzen gibt es auch heute noch und auch heutzutage werden Motorenteile in Serie gefertigt und dann einzeln vermessen. Da liegen Regale voller Wellen mit x,994, x,996 und x,998 sowie Köpfe mit Lagergasse y,001, y,003 und y,005 rum, die dann eben passend zusammengesteckt werden. Mit sinnvoll festgelegten Toleranzen sollte THEORETISCH eine große Welle sich in einem kleinen Lagersitz trotzdem drehen und THEORETISCH sollte eine kleine Welle in einem großen Lagersitz nicht klappern - aber eben nur theoretisch. 2 Motoren, die unmittelbar parallel gefertigt und aufgebaut wurden und theoretisch die gleiche Leistung bringen, zeigen auf dem Prüfstand auch, dass es sowas wie Serienstreuung gibt.

Jeder vernünftige Tuner (oder Motorenbauer) passt deshalb im Zuge der Motorenbearbeitung Lager- und Laufspiele aufeinander an.

Wenn ein Kopf mal auf eine (eventuell nachgeschliffene) Welle angepasst wurde (Lagerbock planen und dann die Gasse auf gewünschtes Maß reiben oder honen), passt eine andere Welle eben nur "ungefähr" - und wenn es blöd läuft (wie hier) eben gar nicht.
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wernerz
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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von wernerz »

Hey wir reden hier von Kawasaki.
Die Idee, dass die sich um sowas Gedanken machen, entspricht nicht dem, was ich kenne wie Kawa arbeitet.

Wie war das? Es gab nie ein Doo Problem?
Schon mal einen alten Z Rahmen gesehen. Da konntest du froh sein wenn die halbwegs gerade waren. Da gab es Rahmenversteifungen als Zubehör, weil die so krumm und labbelig waren.
Da hätten vielleicht 10% eine Überprüfung auf einer Rahmenrichtbank ohne Beanstandungen überlebt.

Daher die Worte höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von Chef »

Ich will hier keine neue "Öldiskussion" lostreten oder Eierfeilerei betreiben :angel: , muss dann aber doch kurz widersprechen.
Sorry wernerz, aber das WHB schreibt hier nix von tauschen sondern spricht eindeutig von erneuern.
- Wenn das Spiel an einer Stelle den Grenzwert überschreitet, ist die Nockenwelle zu erneuern und
das Spiel muss nochmals gemessen werden.
- Wenn das Spiel dann immer noch den Grenzwert überschreitet, muss der Zylinderkopf erneuert
werden.
Und was eine neue NW oder gar ein neuer Zylinderkopf bei KAWA kostet und was das im Zweifel bedeutet, ist uns allen klar.

Ich spreche ja von gebrauchten NW die nicht zwischen gebrauchten Köpfen in gebrauchten Motoren hin- und her getauscht werden sollen.
Das macht man einfach nicht.
Zumindest nicht ohne eine professionelle Vermessung der Teile. Dann vielleicht ja - aber dazu gehört halt das erwähnte Quentchen "Glück", zufällig genau passende und maßhaltige Teile zu finden. Alles andere wird unverhätnismäßig teuer.

Das "Glück" hatte Frapi mit seinen beiden NW wohl offensichtlich nicht.


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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von Frapi »

Na da habe ich ja eine Diskussion losgetreten :lol: . Ja, ich war auch erst mal verwundert, ob der Klemmung. Wozu gibt es Standardisierung? Andererseits reden wir hier von Gleitlagern und Fertigungstoleranzen. Ich denke auch, dass NW und Kopf im Werk aufeinander abgestimmt werden, je nach Toleranz der Teile. Andererseits gibt es im Kawa-Teilekatalog Nockenwellen ohne Kopf zu kaufen. Und der Alu-Kopf ist im Zweifel auch weicher als die gehärtete NW. Folglich müsste die NW in einem gebrauchten Kopf auf jeden fluffig passen. Ob sie dann läuft und das Ganze nachhaltig ist (Spiel ...), ist eine andere Geschichte.

Ich habe mir jetzt am WE ein paar Telefonnummern von entsprechenden Werkstätten herausgesucht und werde morgen mal ein bisschen telefonieren. Wäre absurd, wenn der Bock in der Garage bleiben muss, nur wegen so einem blöden Stöpsel ... :gruebel:
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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von Chef »

Leg' denen neben der NW einfach auch den zerquetschen Stöpsel auf den Tisch, dann können die sich den w/Material/-dicke anschauen.
Das düfte eigentlich für keine Metallbude ein größeres Problem sein...#daumendrück

Und jetzt für's Kopfkino, wie so was passieren kann: hey, dein Öldruck war viel zu hoch ;) :lach:


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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von Frapi »

He Chef, jetzt wo Du es sagst: Ich hatte im Herbst eine kurze Autobahnetappe. Da dreht der Motor doch höher, wenn ich mehr am Quirl ziehe, oder? Und die Ölpumpe dreht sich ja dann auch schneller, oder?

:gruebel: Oh, verdammt. Da hätte ich auch von selbst drauf kommen können ... :lol: :lol: :lol:
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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von Frapi »

Warn Scherz. Ich schätze, auch das war eine Fertigungstoleranz ... :gruebel:
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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von wernerz »

Was man machen könnte um die Nockenwelle weiter zu verwenden ist ein NPT-Gewinde rein zu schneiden und einen passenden Stopfen rein schrauben.
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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von Bäm »

Sind Nockenwellen nicht gehärtet?
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Re: Einlaßnocke im Eimer?

Beitrag von wernerz »

Den Tip habe ich von jemanden bekommen, der das gleiche Problem an einer Honda hatte.
Wenn ich mir so die Qualitätsanmutung von Honda und Kawa in den 80ern so anschaue muss ich sagen, was bei Honda geht muss auch bei Kawa gehen. :bgdev:
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