Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

alles was es sonst noch an der 650er gibt
Sallo1971

Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von Sallo1971 »

Ja, stimmt zum Teil Chef...
Das kleine Schräubchen hat aber ein deutlich längeres Gewinde und insg. mehr Oberfläche um die Kräfte während des Drehens der Schraube zu übertragen.
Ich sehe da einen Unterschied, ob man die Kraft über ein drehendes im Gewinde reibendes oder statisches Element überträgt. In diesen 3,5 Gewindegängen möchte ich ungerne die ~200Nm mit einem drehenden, reibenden Element einbringen.
...und da bevorzuge ich, zumindest bis jetzt, lieber die Abziehervariante. Allein schon der Gedanke, das sich das Polradgewinde irgendwann mal verabschieden könnte beunruhigt mich schon sehr.

Ich glaube auch nicht, das die Radschraube gehärtet ist. Sie hat eine gewisse Festigkeit aufgrund des Materials...10.9 oder 12.9
Der Abzieher ist oberflächengehärtet.
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jo-sommer
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Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von jo-sommer »

Recht akademisch geworden, das Ganze hier.

Fragt mal Kellogs nach dem Polrad seiner Ex-Tengai....
Radbolzen plus ca. 1,20 Hebel auf dem "Radbolzen-Abzieher" nachdem vorher 2 gekaufte Abzieher (einer von der Tante und ein "guter") freiweg aufgegeben haben. Ich bin nicht zimperlich beim Schrauben, ein Bekannter (Motorradmechaniker, 17 Jahre Garantieabteilung Suzuki Motors Deutschland) war auch dabei und meinte, man könne das Ding vergessen) - das Ding war sowas von hartnäckig. Der Knack, als sich das Teil dann gelöst hat, war vom Feeling her so, wie ne gelöste Verstopfung :( :eek: :D !

Seitdem haben einige Polräder vor dem Radbolzen kapituliert, ohne dass irgendwelche Gewinde in Polrädern Schäden davongetragen haben oder Kurbelwellenstümpfe krumm wurden oder sonst was. Das sind entsprechende Stähle - und denen vertraue ich weit mehr, als € 9,95 "Werkzeugen".

Unkompliziert halten, bissel Fett auf den Radbolzen und ruhig n bissel Armschmalz drauf - des basst scho, die Welle und das Polrad können das ab.

Jedenfalls finde ich das gerade in Tipps und Tutorials für Neu-Schrauber sinniger als "aber darauf und darauf und darauf auch achten" - als ich angefangen habe, war ich verwirrt genug, wenn erstmal so 20 Deckelschrauben und n paar Kleinteile aus dem vorher laufenden Motor in der Gegend rumlagen.

Just my 2 cent...
Die Schwarze Sau: '88er 650A, leicht modifiziert, nervt!
Sallo1971

Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von Sallo1971 »

Was ist denn mit den ganzen Abziehern nun aber passiert?
Vielleicht Gewinde rausgerissen, weil man sie einfach zu tief reingeschraubt hat? ;)
Wichtig aber ist ja auch, das diese kaputten Abzieher keinen Schaden angerichtet haben. Sie haben lediglich nur versagt. :nixweiss:

Naja, ob einer von der Garantieabteilung die große Praxisahnung von der Technik hat, ist nicht unbedingt selbstverständlich. Ist wohl eher ein "Sesselpupser". Nachdem die Abzieher kaputt sind, kann man immer schlau daherreden... :lach:

1,2m Hebel hören sich erstmal gewaltig an...ist aber nur relativ. Andere bringen das gleiche Drehmoment mit einer Ratsche auf. :lach:
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Chef
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Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von Chef »

Sallo1971 hat geschrieben: 19.08.2020, 08:24 ...
Das kleine Schräubchen hat aber ein deutlich längeres Gewinde und insg. mehr Oberfläche um die Kräfte während des Drehens der Schraube zu übertragen.
Ich sehe da einen Unterschied, ob man die Kraft über ein drehendes im Gewinde reibendes oder statisches Element überträgt. In diesen 3,5 Gewindegängen möchte ich ungerne die ~200Nm mit einem drehenden, reibenden Element einbringen...
Denk nochmal drüber nach :!:
Das Schräubchen hat ganz viele Gewindegänge - sogar durchgehend bis zum Kopf - aber wieviele davon "nutzt" das Innengewinde des Abziehers?
Das im Vergleich zu dem fetten 22er Gewinde mit 1,5 Gewindesteigung im Polrad selbst.
Und die Kraftübertragung erfolgt (auch bei deiner "schonenden" Methode) wohin? Letztenendes doch auch wieder auf die 3,5 Gewindegänge das Polrads.
Also warum nicht gleich direkt da drauf gehen?

Es macht doch für das Gewinde im Polrad keinen Unterschied, ob Du mit einer stehenden Schraube/Abzieher mit ~200Nm daran ziehst, oder ob Du die 200Nm durch's Drehen der Schraube aufbringst.
Oder reden wir jetzt ernsthaft über den Reibkoeffizienten bei einer M22x1,5 bei ca. 3,5 Gewindegängen? :eek:

Ich sehe die Schwachstelle viel mehr beim Innengewinde des Abziehers, das die ~200Nm vermutlich deutlich schlechter verträgt, als das Aussengewinde.

Sorry, deine Methode ist technisch unbegründet, ein völlig überflüssiger Arbeitsschritt mehr, stiftet bei unbedarften Neulingen nur Verwirrung mit der Gefahr, das die dann mehr kaputt machen, als gut ist.

Sallo1971 hat geschrieben: 19.08.2020, 08:24 ...und da bevorzuge ich, zumindest bis jetzt, lieber die Abziehervariante. Allein schon der Gedanke, das sich das Polradgewinde irgendwann mal verabschieden könnte beunruhigt mich schon sehr.
Ich mach' lieber drei Polräder kaputt, bevor ich mir einen Kurbelwellenstumpf versaue :!:

Mir ist auch noch nie das Gewinde eines Polrads kaputt gegangen. Und ich hab' die Prozedur schon ein paar mal durchgemacht - auch bei echten Problemfällen.

Und selbst wenn das Gewinde tatsächlich mal kaputt geht: es ist doch viel leichter und günstiger ein Polrad zu besorgen, als eine Kurbelwelle.
Sallo1971 hat geschrieben: 19.08.2020, 08:24 Ich glaube auch nicht, das die Radschraube gehärtet ist. Sie hat eine gewisse Festigkeit aufgrund des Materials...10.9 oder 12.9
Ich kann mich zu den Radbolzen anderer natürlich nicht äußern, aber meine Schraube ist 'ne 10.9er.
Und damit gehen auch die härtesten Problemfälle ab!
Wenn ich mir jetzt noch überlege, dass das eine Zugfestigkeit von 1.000N/mm2 und eine Streck- bzw. Dehngrenze von 900N/mm2 bedeutet... :mrgreen: also ich schlafe nachts gut...


Gruß Chef
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Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von Chef »

Sallo1971 hat geschrieben: 19.08.2020, 09:39 Was ist denn mit den ganzen Abziehern nun aber passiert?
Vielleicht Gewinde rausgerissen, weil man sie einfach zu tief reingeschraubt hat? ;)
Wichtig aber ist ja auch, das diese kaputten Abzieher keinen Schaden angerichtet haben. Sie haben lediglich nur versagt. :nixweiss:
...
Tja, nur dass der Abzieher in meinem Fall so verreckt ist, dass ein Rausschrauben aus dem Rotor nicht mehr möglich war (hat leergedreht).
Andersrum natürlich genauso. Da hast Du dann einen Abzieher im Polrad "installiert". :angry:
Ich schau mal, ob ich den Fred noch finde...

Nö, nix zu finden... mit der Suchfunktion steh' ich echt auf Kriegsfuß...

Jedenfalls musste ich mir einen Abzieher für den Abzieher basteln. :rolleyes:
Da kam so'n alter Eisenträger (5-6mm stark) zum Einsatz... war 'n echter Kampf - aber am Ende des Tages war der Abzieher raus - und das Polrad weitgehend beschädigungsfrei demontiert 8)


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Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von KETO »

pullerrotor_big077330020001-01_489f.jpg
So ein ähnliches Teil benutzt mein Kawasaki- Händler bzw. die Werkstatt. Fett auf das Gewinde und dann ordentlich gedreht.
Musste beim ersten mal hin, da mein Polradabzieher aufgegeben hat und da habe ich es gesehen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von KLR600 »

find die schlagschrauber variante am coolsten, würde ich zu gerne ausprobieren :gut:
schade das ich nicht gerade ein Flywheel abziehen muss
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Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von Chef »

KLR600 hat geschrieben: 19.08.2020, 19:55 find die schlagschrauber variante am coolsten, würde ich zu gerne ausprobieren :gut:
schade das ich nicht gerade ein Flywheel abziehen muss
Schlagschrauber hat bei mir noch nie funktioniert... aber das mag an der Qualität meines Schlagschraubers liegen... ist halt nicht der Beste. ;(


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Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von Sallo1971 »

@cheffe
Ich glaube das nun aber auch mal gut ist. Beide Varianten funktionieren wenn man sie richtig anwendet und gut :gut:
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Re: Flywheelpuller/Lichtmaschinen abzieher

Beitrag von MutenRoshi »

KETO hat geschrieben: 19.08.2020, 19:36 pullerrotor_big077330020001-01_489f.jpg
So ein ähnliches Teil benutzt mein Kawasaki- Händler bzw. die Werkstatt. Fett auf das Gewinde und dann ordentlich gedreht.
Musste beim ersten mal hin, da mein Polradabzieher aufgegeben hat und da habe ich es gesehen.
Die hermetischen Lehren der Kawa-Ninja...ist ja schon ein halber Wurfstern... :mrgreen:
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